Mit geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik und einem bunten Tag der offenen Tür hat das Kalkwerk Hönnetal mit rund 2000 Besucherinnen und Besuchern aus der Region sein 125-jähriges Jubiläum gefeiert. 

Zum 125-jährigen Jubiläum hat sich das Werk Hönnetal herausgeputzt und seine Gäste aus Nachbarschaft und Region mit offenen Armen empfangen. Gut 2000 Menschen waren gekommen, um sich das Kalkwerk und den dazugehörigen Steinbruch aus der Nähe anzugucken. Neben den viel gefragten Bustouren über das Werksgelände und durch den Steinbruch hatten Werksleiter Stefan Flügge und seine Truppe für viele abwechslungsreiche Programmpunkte gesorgt. So konnten die kleinen und großen Gäste sich von einem Kran in einem Aussichtsballon in luftige Höhen ziehen lassen, sich in einem Kino über das Unternehmen und das Thema Kalk informieren, mit den Beschäftigten des Werks auf einer umfangreichen Informationsmesse zu verschiedenen Themen austauschen oder eine leckere Bratwurst zum Programm auf der Außenbühne genießen.

Nach wochenlangen Planungen und viele Tagen Vorbereitung und Aufbau hatte das Werksteam bereits am Freitag zuvor mit einer internen Werksfeier das Jubiläum gefeiert. Mit einer Party wurde das Wirken aller Kalkwerker und mittlerweile auch Kalkwerkerinnen am Standort gewürdigt. Am Samstag empfing das Werk dann am Vormittag geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie ehemalige Mitarbeitende zu einem Festakt.

Festreden, Jubilare und ein Werkspreis

Werksleiter Stefan Flügge begrüßte die Gäste als Hausherr und hielt eine launige Rede auf das Werk und seine Beschäftigten. So hob Flügge, seit 1991 Mendener und Werksleiter seit 2020, neben einigen Anekdoten zur Geschichte des Werks vor allem auf die heutige Bedeutung des Standorts für die Kalkgewinnung ab. Nicht nur sei das Kalkwerk heute einer der bedeutendsten Standorte der Branche deutschlandweit und sogar in Europa. Auch dürfe nicht vergessen werden, wie wichtig die sichere Versorgung mit Kalkprodukten sei: „Unsere moderne Gesellschaft ist schlicht nicht vorstellbar ohne Kalk“, sagte Flügge. Das Werk wiederum sei ohne seine Mitarbeitenden nicht vorstellbar. Und darum ginge es zu diesem Jubiläum vor allem: „Wir feiern heute das Engagement und die Tatkraft von uns allen, aber auch den unermüdlichen Einsatz all derer, die vor uns hier gearbeitet haben.“

Werksleiter Stefan Flügge begrüßt die Gäste zum Festakt

Nach der Begrüßung durch Werksleiter Flügge hielten die Bürgermeister der Städte Menden und Balve ein Grußwort zum Ehrentag des Werks. Denn das Werk selbst liegt auf Mendener Stadtgebiet, der Steinbruch gehört zur Stadt Balve. Die Politiker fanden anerkennende Worte. Dr. Roland Schröder, Bürgermeister der Stadt Menden, sprach über die enge Verbundenheit des Werks mit der Region und hob besonders das herausragende Engagement bei der Ausbildung junger Menschen hervor. Balves Bürgermeister Hubertus Mühling sprach über die beabsichtigte Erweiterungsplanung des Steinbruchs und wie wichtig es sei, dass es dagegen keine Blockadehaltung gäbe und Bevölkerung und Werk im guten Austausch zu einem Konsens finden müssten. Matthias Eggers, CDU-Landtagsabgeordneter, widmete seine Festrede der Geschichte des Werks und zeigte auf, welche regionale und auch überregionale Bedeutung das Werk in den vergangenen 125 Jahren, vom Beginn 1897 bis zum heutigen Tag, für die Rohstoffversorgung erlangt hat.

Dr. Roland Schröder, Bürgermeister der Stadt Menden, Balves Bürgermeister Hubertus Mühling & Matthias Eggers, CDU-Landtagsabgeordneter

Danach ergriff Markus Kordes, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Lhoist Germany, das Mikrofon und würdigte anhand der stählernen Figur des „Kalkwerkers“ das Schaffen der Werksbeschäftigten der vergangenen 125 Jahre und warb dafür, genauso tatkräftig und engagiert weiterzumachen, damit auch in 300 Jahren noch Kalkwerker und Kalkwerkerinnen im Hönnetal den Kalkstein aus der Erde holen. 

Markus Kordes, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Lhoist Germany

Kordes hielt bei der folgenden Ehrung der Dienstjubilare noch eine kleine überraschende Programmänderung parat. Da zum Festtag gleich vier Werksleiter anwesend waren, bat er die Herren zur Verleihung der Urkunden auf die Bühne. So durften Manfred Weißweiler (Werksleiter 1992-2012), Thomas Nowak (2012-2013), Dr. Zacharias Grote (2013-2020) und Stefan Flügge (seit 2020) dann den (ehemaligen) Kollegen Andreas-Max Knittel (45 Jahre Betriebszugehörigkeit), Jörg Sprenger (35 Jahre), Ralf-Martin Pfingst (25 Jahre) und Cengiz Suyalcinkaya (25 Jahre) zu Ihren Dienstjubiläen gratulieren.

Ehrung der Dienstjubilare

Anschließend bekam auch das Werk selbst einen Preis verliehen. Martin Ogilvie, Geschäftsführer des Bundesverband Kalk, verlieh dem Werk Hönnetal die silberne Medaille in Form einer Urkunde als Ehrung. Das Werk hatte sich im bundesweiten Wettbewerb zur Arbeitssicherheit ausgezeichnet. 

Martin Ogilvie, Geschäftsführer des Bundesverband Kalk

Zum Schluss des Festaktes bedankte sich Thomas Perterer, Geschäftsführer der Lhoist Germany, bei allen Mitarbeitenden des Werks Hönnetal für die erbrachten Leistungen und würdigte die Geschichte und das Erreichte. In Bezug auf die Zukunft stellte Perterer die Bedeutung des Werkes in den Vordergrund und wie wichtig der Zugriff auf die vorhandenen Rohstoffreserven sei. Denn die Transformation der Kalkindustrie zur Klimaneutralität und die dafür notwendigen massiven Investitionen seien nur mit entsprechender Planungssicherheit auf Jahrzehnte machbar. 

Thomas Perterer, Geschäftsführer der Lhoist Germany

Tag der offenen Tür für die Nachbarschaft aus der Region

Nach dem Festakt startete der Tag der offenen Tür, für den sich das Werk Hönnetal ein umfangreiches Programm hatte einfallen lassen. So wurde über Tage hinweg eine große KFZ-Halle, die sonst zur Reparatur für die Fahrzeuge des Werkes genutzt wird, komplett ausgeräumt und zur Event-Location hergerichtet. Hier präsentierte das Werk nach dem Festakt abwechslungsreiche Videoclips über das Unternehmen und die Verarbeitung des Kalksteins. 

Tag der offenen Tür - 125-jähriges Jubiläum des Kalkwerks Hönnetal

Der Platz davor wurde mit vielen interessanten Anlaufstellen für Groß und Klein kurzerhand zum Festplatz umfunktioniert. Vom Kinderschminken über eine Hüpfburg bis zur umfangreichen Informationsmesse konnten sich die Besucherinnen und Besucher einen ganzen Nachmittag lang gut unterhalten lassen und vieles über das Werk und die Kalksteingewinnung erfahren. 

Auf einer großen Außenbühne traten Gruppen aus der Region auf. Den Start macht der Spielmannszug „TK Eisborn“ mit einer beeindruckenden Trommelshow. Es folgten über den Tag hinweg noch eine Tanzshow der „Tanzmädels TuS Lendringsen 1894“ sowie das „Fanfarencorps Kolping Lendringsen“. Zwischendurch sorgte eine Familien-Zaubershow für viele Lacher und überraschte Gesichter.

Der Tag der offenen Tür ist im vollen Gange. Thomas Perterer, Geschäftsführer der Lhoist Germany, und Stefan Flügge, Werksleiter im Hönnetal, unterhalten sich angeregt. Im Hintergrund tritt der Spielmannszug "TK Eisborn" auf.

Am laufenden Band fuhren gleich drei große Busse die interessierten Gäste durch das Werk und durch den Steinbruch, um den Besucherinnen und Besuchern die Gewinnung und Weiterverarbeitung des Kalksteins näherzubringen. Im Steinbruch stand dann auch die Flotte der riesigen Fahrzeuge bereit, die mit rund 1.000 PS und 100 Tonnen Zuladung beeindruckten.

Wer schwindelfrei war und das Hönnetal mal aus luftiger Höhe erleben wollte, konnte direkt vor der Werkseinfahrt abheben in einem Ballonkorb am Kran. Dieser hob bis die Gäste in gut 40 Meter Höhe.

Blick zurück und Blick nach vorn

So blickt das Werk Hönnetal auf ein gelungenes Jubiläum zurück und will an die vielen positiven Eindrücke anknüpfen für die nächsten 125 Jahre. Im Fokus steht dabei in den kommenden Monaten und Jahren das angestrebte Erweiterungsvorhaben des Steinbruchs, das für den Fortbestand des Werks und die Transformation zur Klimaneutralität entscheidend ist. Hier will das Werk auf dem eingeschlagenen Pfad der Offenheit weitergehen und mit allen Beteiligten im Dialog eine für alle Seiten vertretbare Lösung finden.