Getreu dem eigenen Motto „Bildung-Vielfalt-Leben“ erlebten rund 25 Teilnehmende der VHS Menden-Hemer-Balve eine spannende Tour durch das Lhoist-Kalkwerk Hönnetal und lernten viel über Kalkstein, Kalk und seine Produktion kennen.

Wofür brauchen wir als Gesellschaft eigentlich Kalk? Wie wird Kalk hergestellt und welche Arbeitsschritte sind dafür nötig? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Besuchs der VHS-Menden-Hemer-Balve im Kalkwerk Hönnetal am 27. April 2023. Die rund 25 Teilnehmenden aus den umliegenden Kommunen wurden vom ehemaligen Sicherheitsingenieur des Kalkwerks, Rheinhold Muench, sowie Fabian Polaczyk, Prozessingenieur Brennen & Veredeln, auf eine spannende Tour durch Steinbruch und Werk mitgenommen.

Nach einem anschaulichen Vortrag über Kalk, seine vielfältigen Anwendungen und seine Bedeutung für unser Leben sowie die Funktionsweisen eines Kalkwerks, ging es dann in den Steinbruch. Im Steinbruch Asbeck zeigte sich die Gruppe der VHS beeindruckt von den großen SKW (Schwerlastkraftwagen), die von Radladern mit Kalkstein beladen werden und dann mit rund 160 Tonnen Gesamtgewicht durch den Steinbruch zum sogenannten Brecher fahren und hier die Steine in eine Mulde kippen. Vor dem Hintergrund des Steinbruchs wirken die SKW aus der Ferne fast klein. Aber wenn man auf Tuchfühlung mit einem SKW geht, und vor den Reifen steht, die über 2 Meter Durchmesser haben, dann werden die Dimensionen dieser Giganten erst richtig greifbar.

Nach der Besichtigung des Steinbruchs folgte die Gruppe dem Weg der Steine aus dem Bruch ins Werk in den Brennbetrieb. Hier werden die Kalksteine gebrannt, etwa im großen Drehrohrofen. Bei gut 1.000 Grad Hitze entsteht hier der Grundstoff Kalk. Besonders eindrucksvoll für die Gäste war hier der unmittelbare Blick in den Ofen. Selbstverständlich unter höchsten Sicherheitsauflagen. Bei der anschließenden Rundfahrt erläuterten Reinhold Muench und Fabian Polaczyk die weiteren Anlagen des Werkes, wie die GGR-Öfen (Gleichstrom-Gegenstrom-Regenerativofen), die Ringschachtöfen sowie die Mahlanlagen.

Nach rund zweieinhalb Stunden wurden bei einer abschließenden Fragerunde nochmal einige Aspekte erläutert. Mit neuem Kalk-Know-how ausgerüstet hat die Gruppe dann wieder den Heimweg angetreten. Mittlerweile sind die Werkstouren eine feste Größe im Programm der VHS und werden regelmäßig angeboten.