Nach 25 Jahren kehrt ein bedeutendes Stück Mendener Industriegeschichte wieder zurück in ihre alte Heimat. Gemeinsam mit dem Kulturbüro Menden und anderen Sponsoren, hat Lhoist die Rückführung der „Bessemer Birne“ in die Nähe ihres ursprünglichen Einsatzortes am alten Eisenwerk Rödinghausen unterstützt.
Vier Meter hoch und 18 Tonnen schwer – die „Bessemer Birne“ beeindruckt nicht nur durch ihre schiere Größe, sondern auch durch ihre enorme Bedeutung für die Mendener Industriegeschichte. Von 1915 bis in die 60er Jahre wandelten insgesamt drei Bessemer Birnen in der Eisengießerei Rödinghausen Roheisen zu Stahl. Die Bessemer Birnen galten zu ihrer Zeit als echte Innovation: Konnten vor ihrer Erfindung mit herkömmlichen Verfahren neun Tonnen Stahl in 24 Stunden produziert werden, so ließ sich dank der Bessemer Birnen die gleiche Menge in nur 20 Minuten herstellen – ein enormer technischer Fortschritt. Aufgrund ihres historischen Wertes wurden die Bessemer Birnen im Jahr 1996 zum Industriedenkmal erklärt und waren seitdem im Hattinger LWL Museum Henrichshütte eingelagert.
Endlich daheim
Am Montag, den 17. Juni 2024 war es aber dann so weit: Mit Unterstützung des LWL und zahlreicher Sponsoren konnte das Kulturbüro Menden eine der Bessemer Birnen nach Lendringsen zurückholen. Ein Kraftakt, der neben genauer Planung auch viel Teamarbeit erforderte. Lhoist sponsorte dabei sowohl die Kosten für den Kran, der zum Aufsetzen und Abladen der Bessemer Birne benötigt wurde als auch das Mineralgemisch für den Baugrund am finalen Stellplatz. „Wir sind froh, dass beim Transport und beim Aufstellen alles reibungslos verlaufen ist“, erzählt Werksleiter Stefan Flügge. „Kalk und Stahl gehören seit jeher zusammen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir dazu beitragen konnten, ein so wichtiges Stück Industriegeschichte in unsere Region zurückzuholen.“
Feierliche Eröffnung und Willkommensfeier
Nun ist die Bessemer Birne fest an ihrem alten neuen Platz in unmittelbarer Nähe des alten Eisenwerks angekommen und verankert. Damit wird sie in Zukunft eine weitere Erlebnisstation auf dem Hönnetal-Radweg und auf der südwestfälischen Route der Industriekultur „WasserEisenLand“ sein. Um die Rückkehr des technischen Kulturdenkmals gebührend zu feiern, wird die Bessemer Birne am Sonntag, den 23. Juni 2024, ab 11 Uhr feierlich enthüllt. Mit dabei sind unter anderem Dr. Roland Schröder, Bürgermeister der Stadt Menden, Matthias Eggers, MdL und Vorsitzender im Ausschuss Kultur und Tourismus der Stadt Menden, sowie Jutta Törnig-Struck, Leiterin des Mendener Kulturbüros. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung ist gesorgt. Wir freuen uns darauf die Bessemer Birne gebührend zu feiern und sagen: Herzlich willkommen zurück bei uns in der Region!
Die WDR-Lokalzeit hat den aufwendigen Transport der Bessemer Birne von Hattingen nach Menden begleitet. Den ganzen Beitrag gibt es hier.